Kwon, Jae-Hwa, Taekwon-Do Großmeister 7. Dan,
Lehrer und Inspiration
Do – Der Weg
Kwon Jae-Hwa wurde 1937 in Pusan, einer großen Hafenstadt im Süden Koreas, geboren. Schon in jungen Jahren erhielt er Unterricht in Taekwondo und zeigte sich außergewöhnlich talentiert.Großmeister Hae Dae-yeong, 6. Dan, wurde sein Lehrer und widmete sich nur der Ausbildung dieses einen Schülers. Später wurde Kwon von General Choi Hong-Hi unterrichtet, einem der Begründer des Taekwondo. 1958 begann Kwon Jae-Hwa, an der Dong-A-Universität in Busan Betriebswirtschaft zu studieren.Nach Abschluss seines Studiums war er als Journalist bei Busan Ilbo, der größten Tageszeitung, tätig, widmete jedoch seine Zeit hauptsächlich dem Taekwondo.1961 wurde er im Alter von 24 Jahren „Chief Instructor“ des Yonmu-Kwan-Taekwondo-Verbandes, der damals mit über 5.000 Mitgliedern (darunter 200 Dan-Träger) der größte Verband des Bezirks Busan war. 1964 wurde Kwon zusätzlich zum technischen Direktor des Taekwondo-Landesverbandes Busan ernannt. Diesem gehörten die meisten Taekwondo-Abteilungen von Schulen und Hochschulen sowie viele freie Taekwondo-Schulen der Umgebung an. Beide Funktionen übt er noch heute aus. 1965 wurde er im Alter von 28 Jahren Mitglied des sechsköpfigen Demonstrationsteams, welches Taekwondo in der westlichen Welt bekannt machen sollte.Ein Jahr später verschrieb sich Meister Kwon, Jae-Hwa, damals 6. Dan, vollends dem Ziel Taekwon-Do in Europa zu verbreiten. 1966 gründete er den deutschen Taekwondo-Verband und wurde dessen Cheftrainer und Beauftragter für Europa und den mittleren Osten. Nachdem in Seoul der Taekwondo-Weltverband WTF (World Taekwondo Federation) gegründet wurde und sich die Taekwondo-Philosophie von der „Kampfkunst“ zum „Wettkampfsport“ wandelte, distanzierte sich Kwon Jae-Hwa davon; dass andere mutwillig verletzt werden können, entsprach seiner Überzeugung nach nicht dem Geist des Taekwondo. Vornehmstes Ziel des Taekwondo sei das Streben nach Vervollkommnung von Idee, Form und Technik. Den geistigen Hintergrund des Zen zu vergessen, den er in seinem 1970 erschienenen Buch „Zen-Kunst der Selbstverteidigung“ darlegt, und Taekwondo als reine Sportart zu betrachten, sei falsch.Vor diesem Hintergrund verwendet Kwon bewusst die Schreibweise Taekwon-Do wodurch das Do stärker betont wird als in der ursprünglichen Schreibweise. Im Jahre 1972 wurde er offizieller Bundestrainer der Sektion Taekwondo im Deutschen Judobund. Im folgenden Jahr wurde er zum 7. Dan ernannt und zog in die USA.Bis 2005 unterrichtete er das traditionelle Lehrsystem in New York City und blieb dabei den Leitideen des „Do“ treu. Er gründete zahlreiche Taekwondo-Schulen, unter anderem in New York City, Fort Lauderdale und München. Bis 2015 gab Kwon Jae-hwa in Deutschland und weltweit regelmäßig Lehrgänge für seine Schüler. Darüber hinaus ist er der Autor mehrerer Bücher zum Thema Kampfkunst und Taekwondo. Heute wohnt Meister Kwon in New York im Stadtteil Manhattan.
Die Entstehung des Taekwon-Do auf dem Hintergrund der Geschichte Koreas
Taekwon-Do ist eine koreanische Kampfkunst, die sich über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Um die Entstehung des Taekwon-Do zu begreifen, hilft ein Blick auf die Geschichte Koreas.In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten war das Gebiet des heutigen Korea in drei Königreiche aufgeteilt: Koguryo im Norden, Baek Je im Südwesten und Silla im Südosten, wobei Koguryo flächenmäßig bei weitem das Größte war.Dies führte dazu, dass die beiden südlichen Länder Baek Je und Silla in ständiger Wachsamkeit gegen die militärische und wirtschaftliche Bedrohung aus dem Norden lebten. Die eigene Kraft und Stärke musste in jeder Beziehung erhalten und verbessert werden. Man erkannte hier, dass eine geistige Überlegenheit die Grundlage für das Widerstandsvermögen gegen den Norden war, und so entwickelte man vielerlei Systeme, die die geistige Substanz des Volkes stabilisierten und verbessertenZu diesem Zweck wurde unter anderem im 6. Jahrhundert n.Chr. von dem König Chin-Hung das Hwarang-Do gegründet, eine Organisation, in der talentierte Jugend der damaligen Zeit aufgenommen und die Idee des Zen unterrichtet wurde. Damit war der Grundstein für die Entstehung des Taekwon-Do gegeben. Für die Hwarang-Do Bewegung resultierte aus dem Gedankengut des Zen eine unüberwindbare Stärke, die schliesslich zu einer friedlichen Vereinigung der drei Königreiche unter der Leitung Sillas führte. In der folgenden Silla-Dynastie wurde Taekyon, so lautete der damalige Name des Taekwon-Do, 800 Jahre lang weitergepflegt und vervollkommnet. Da aber der äußere Anlass der Auseinandersetzung mit den Nachbarstaaten im Laufe der Zeit verschwand, erlahmte die schöpferische Kraft des Volkes, und die Entwicklung des Do stagnierte. Als im 14. Jahrhundert die Lee-Dynastie folgte, wurde das Taekyon nur noch von kleinen Gruppen am Leben erhalten. Im Jahr 1910 erfolgte die Besetzung Koreas durch japanische Truppen, und Taekyon wurde in seiner öffentlichen Ausübung verboten.Damit war aber der äußere Anlass, der das Taekyon zu seiner einstigen Blüte geführt hatte, wieder gegeben: die Bedrohung von außen. Das Taekyon wurde nun von neuem ausgeübt und gepflegt, und blühte in dieser schlimmen Zeit auf. Nach der Niederlage der Japaner 1945 wurde das Taekyon der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und verbreitete sich schnell. In dieser Zeit entstand eine Bewegung unter der Führung von General Choi, Hong Hi mit der Aufgabe, das Taekyon neu zu ordnen und eine umfassende äußere Organisation zu entwerfen. Im Rahmen dieser Neuordnung änderte er auch unter Mithilfe eines Komitees, dem bedeutende Persönlichkeiten Koreas angehörten, den Namen des Taekyon in Taekwon-Do, was soviel wie „der Weg des Fußes und der Hand“ heißt. 1965 wurde eine Abordnung hoher Danträger von Korea aentsandt, um das Taekwon-Do in der ganzen Welt zu verbreiten.
Mitglied dieser Delegation war auch der damals 29-Jährige Kwon, Jae-Hwa. (Weitere Infos zur “Goodwill Tour” 1965)
Kwon Jae Hwa Taekwon-Do Dokumentation bei Galileo. Sendung von 2005
Weltberühmt wurde Meister Kwon Jae-hwa durch seinen Kieselsteinbruchtest. Mit der Innenhandkante zerschlägt er massive Flusskiesel. Während eaines 1984 durchgeführten Tests in den Versuchslaboren von BMW in München wirkte bei einem erfolgreichen Versuch 1,5 Millisekunden nach dem Aufprall eine Kraft von über 6000 Newton (600 kg) auf den Stein; der häufiger zitierte Wert von 10000 N (1000 kg) wurde bei einem nicht erfolgreichen Schlag gemessen.